Montag, 2. September 2024 – Levi, Finnland
Heute wollten wir nach dem Check-out weiter nach Levi in Finnland fahren. Ja, wir wollten, konnten aber nicht. Der Bus ließ sich nicht starten und war den Geräuschen nach komplett leer. Keine Ahnung warum und wieso. Nun war es mal an der Zeit, die Notfall-App vom Öamtc zu testen. Es dauerte nicht lange, da kam der Anruf aus Wien und nach gut einer Stunde war auch schon der Pannendienst da. Es dauerte dann ganze zwei Minuten und der Bus lief wieder. Gott sei Dank war es im ersten Augenblick nur die Batterie. Das mit dem Pannendienst hat gut funktioniert. Später dann hat sich eine Mitarbeiterin vom Öamtc noch gemeldet und wollte wissen, ob wieder alles in Ordnung war.
Nun konnte dann die Reise nach Levi doch starten. Laut Routenplan sollten es gut 175 Kilometer und etwas mehr als zwei Stunden Fahrzeit sein. Die Sonne meinte es gut mit uns, das erste Mal seit langer Zeit brauchte ich wieder mal die Sonnenbrille. Dann, ca. 60 Kilometer vom Ziel, der nächste Schreck auf der Straße 955. Plötzlich hörte der Asphalt auf und auf gut rund 50 Kilometern waren wir im Outback von Australien gelandet! Schotterpiste soweit das Auge reichte und es hatte gefühlt nie geendet. Wir kamen nicht mal mit dem Zählen der Schlaglöcher hinterher. Nicht nur die Stimmung verschlechterte sich, auch das Wetter bewölkte sich. Aber dann kamen wir doch wieder in die Zivilisation und steuerten den Campingplatz in Levi an, wo wir die Nacht auf Dienstag verbrachten. Am späteren Nachmittag machte ich noch eine kurze Radtour durch den Ort, um die Gegend etwas zu erkunden. Wir überlegten nämlich, ob wir die nächsten Tage im Panorama Hotel bleiben sollten. Das Preis-Leistungsverhältnis hörte sich echt gut an. Da es direkt an der Schipiste lag fuhr ich einfach mal mit dem Rad dort hin. Da oben hatte man einen traumhaften Ausblick über Lappland!
Levi ist das größte und bekannteste Wintersportzentrum in Finnland und liegt in der Gemeinde Kittilä in Lappland. Hier finden jährlich ein FIS-Damen und Herren Weltcupslalom statt.
Übernachtung: Campinglatz Levilehto in 99130 Kittilä , 1627 Levintie (46,50 Euro inkl. alles und sogar Waschmaschine)
Dienstag, 3. September 2024 – Levi, Finnland
Nach einer wieder mal ruhigen Nacht im Bus begann es am frühen Vormittag zu regnen. Wir verließen dann den Campingplatz und besuchten ein Einkaufszentrum. Anschließend machten wir einen Bummel durch „Little Kitz“. Es ist so gut wie nichts los hier, nur ein paar wenige Shops hatten offen. Ich kaufte mir ein paar Sportschuhe beim Intersport. Die hatten sogar die Marke Sportalm aus Kitzbühel im Angebot. Ja die Welt ist klein. Nach der Tour durch die drei, vier Geschäfte gönnten wir uns eine Pizza. Anschließend fuhren wir zu unserem Hotel für die nächsten Tage, welches oben am Berg mit wunderbarem Blick auf Levi und Umgebung liegt. Wir bezogen unser Zimmer im sechsten Stock und machten einen Blick in die Bar im siebenten Stock. Den Nachmittag ließen wir gemütlich ausklingen. Wegen dem Regen stand relaxen an.
Übernachtung heute bis Samstag: Hotel Levi Panorama, 99130 Levi, Tunturitie 205, Finnland (90 Euro pro Nacht inkl. Frühstück)
Mittwoch, 4. September 2024 – Levi, Finnland
Heute war es stark bewölkt und richtig kalt. Wir legten mal einen ganz ruhigen Gang ein. Vormittags besuchten wir ein Sami Museum welches hier gleich neben dem Hotel ist. Am Nachmittag fuhren wir ins „Elfendorf“. Leider fiel das Ganze etwas unter Touristenabzocke, auch wenn wir keinen Eintritt bezahlen mussten. Es kam aber schon etwas Weihnachtsstimmung auf. Später legten wir einen Fernsehabend ein. Sonst nichts heute!
Donnerstag, 5. September 2024 – Levi, Finnland
Sonnenstrahlen weckten uns heute, was war das für ein wunderschöner Tag. Nach dem Frühstück machte ich mich mit dem Fahrrad auf zum höchsten Gipfel hier, Mount Levi mit 531 Metern. Über Stock und Stein ging es hinauf zum Gipfel und dann weiter zu „Santa´s Hütte“. Die Hütte diente bei einem Kinofilm als Winterkulisse. Nach der Abfahrt neben der Weltcupstrecke (hier findet jährlich im November ein Herren- und Damen Slalom statt) zur Levi Station „Gondoli“, genossen wir bei strahlendem Sonnenschein ein sehr gutes Mittagessen. Anschließend radelte ich einmal um den Berg Levi herum, einfach überall quer durchs Feld wo es erlaubt oder vielleicht auch nicht erlaubt war. Gegen 17 Uhr war ich wieder im Hotel. Es warteten spezielle Hotelgäste auf ihre Zimmer :), Rentiere waren direkt beim Hotel und haben dort Rast gemacht. Die Tiere findet man hier überall.
Freitag, 6. September 2024 – Levi, Finnland
Wieder war heute ein traumhaft sonniger Tag. Gleich nach dem Frühstück machten wir uns mit unseren Rädern auf den Weg nach Kittilä, der nächstgrößeren Ortschaft hier. Unterwegs sahen wir uns den Flughafen von dieser Region an, wo täglich zirka drei Flieger zu sehen sind. Überhaupt fällt mir auf, wenn man vom Hotel in den blauen Himmel schaut man keine Flugbewegungen wahrnehmen kann. In der überschaubaren Ortschaft Kittilä gönnten wir uns einen kleinen Snack in einem Supermarkt, bevor es wieder zurück nach Levi zum Bikepark ging. Eigentlich wollte ich noch den Hochseilgarten machen. Aber ich entschied mich mehr Biketrails zu fahren, das war lustiger und vor allem kostenlos (Hochseilgarten hätte 45 Euro gekostet). So drehte ich ein paar Runden im Bikepark, bevor es dann zurück Richtung Hotel ging. Da ich noch Akku hatte, fuhr ich noch bis fast auf den Berg Levi hinauf. Dort brauste ich den Trail Richtung „Point Zero“, das ist die Talstation des Liftes, hinunter. Vorm letzten Abschnitt liegt dann auch schon das Hotel.
Nachdem wir den ganzen Tag so brav am Drahtesel unterwegs waren, gönnten wir uns ein Abendessen im Hotelrestaurant. Vom Flair her erinnerte es mehr an ein Fastfood Lokal. Als dann noch eine Reisegruppe das für sie vorbereitete Buffet stürmte war es aus mit der Ruhe. Wir verzogen uns in den siebenten Stock auf die Aussichtsterrasse und genossen an unserem letzten Abend in Levi den Sonnenuntergang über Lappland.
Tourdaten: 56 Kilometer (hin- und retour), Bergauf 690 Meter, Bergab 680 Meter, Durchschnittsgeschwindigkeit 11,7 km/h.
Samstag, 7. September 2024 – Richtung Rovaniemi
Mit Nebel und Nieselregen haben wir uns aus Levi verabschiedet und sind Richtung Rovaniemi gestartet. Aufregung des Tages war eine Notbremsung auf der Straße wegen einem Rentier, welches, ohne rechts oder links zu schauen einfach über die Straße lief. Unterwegs besuchten wir noch einen „heiligen Fluss“ der Samen (Ureinwohner in Lappland). Da es sonst nichts Aufregendes zu sehen gab waren wir gegen 15 Uhr schon auf unserem Übernachtungsplatz angekommen. Es war ein Parkplatz direkt an einem See mit wahnsinnig schöner Aussicht und obwohl er neben der Straße lag, sehr ruhig. Zum Abendessen gab es gebratene Pilze aus der Umgebung und eine Suppe mit geräuchertem Rentierfleischstückchen. Gott sei Dank waren die Gelsen und Mücken dieses Mal gnädig mit uns. Besonderes Highlight: Beim Bus verloren wir Wasser von der Scheibenwischanlage. Hatte versucht das Leck zu finden und zu reparieren. Eine Finnin und ihr Mann kamen her und fragten uns, ob wir Hilfe benötigen. Es gibt nicht viel in der Gegend und falls wir eine Werkstatt bräuchten, möchte sie uns gerne helfen. Wahnsinnig nett!
Übernachtung: Picknickplatz am See in der Nähe von Koivu, Lappland, Finnland
Sonntag, 8. September 2024 – Napapiiri (Rovaniemi)
Nach einer sehr ruhigen Nacht am See genossen wir noch länger die Ruhe dort und machten uns erst gegen Mittag auf Richtung Rovaniemi. Da wir erst gegen 16 Uhr in unserem Hotel einchecken konnten, besuchten wir zuerst einen Prisma Markt in Rovaniemi. Der Laden war riesig, von Lebensmittel über Schuhe, Kleidung, Sportsachen fand man hier alles. Nach der langen Zeit in der Einsamkeit hatte uns das richtig überfordert. Levi hatte 650 Einwohner, Rovaniemi hat zirka 65.000. Das war doch ein kleiner Schock nach der langen Zeit in der Wildnis von Norwegen und Nordfinnland. Wir blieben noch zum Mittagessen in einem Restaurant was sich im selben Gebäude befand und fuhren dann zu unserem Ziel für die nächsten Tage, Santa Claus Village (Weihnachtsmanndorf) in Napapiiri, direkt am Polarkreis. Dort begrüßten uns nicht nur gleich viele Touristen, sondern auch die Sonne. Nach dem Check-in, wir haben Appartement 69, setzte ich mich noch auf die Terrasse, genoss die Sonnenstrahlen und plante für die nächsten Tage.
Übernachtung heute bis Freitag, 13. September 2024: Santa Claus Village am Polarkreis, 96930 Rovaniemi, Finnland