Montag, 9. September 2024 – Napapiiri (Rovaniemi)

Nach einer ruhigen Nacht und einem mehr als mäßigen Frühstück hier im Weihnachtsmanndorf (Napapiiri) bereiteten wir uns auf unsere heutige geplante Radtour vor. Währenddessen wurde es laut am Himmel. Der Flughafen ist gleich um die Ecke und es starteten einige Militärjets. Die machen hier eine Nato-Übung. Mittags starteten wir dann die heutige Tour. Zuerst ging es dem Radweg entlang direkt in die City von Rovaniemi. Jetzt nicht unbedingt aufregend, die ganze Stadt hat einen etwas ostblockähnlichen Einschlag. Vom Hauptplatz ging es zum Bahnhof. Von Rovaniemi aus kann man mit dem Autoreisezug bequem bis nach Helsinki reisen. Nach ein paar Abstechern zu einigen Sehenswürdigkeiten der Stadt machten wir Mittag beim Chinesen (erste Mal seit Reisebeginn). Gestärkt steuerten wir ein Ziel etwa eine Stunde außerhalb der Stadt an, einen deutschen Soldatenfriedhof, wo um die 2500 gefallenen deutsche Soldaten vom zweiten Weltkrieg nachträglich begraben wurden. Es war schon ein etwas beklemmendes Gefühl dort zu sein, wenn man an die aktuelle Situation in unserer Welt denkt. Die Gedenkstätte liegt direkt am See. Nebenan ist ein Badestrand mit Sandufer. Am Rückweg fuhren wir dann entlang vom Flughafengelände, wo wir auch noch einen Abstecher hin machten. Insgesamt waren wir fast sieben Stunden unterwegs und nach der Rückkehr ins Appartement dementsprechend geschafft.

Tourdaten: 51 Kilometer (hin- und retour), Bergauf 480 Meter, Bergab 500 Meter, Durchschnittsgeschwindigkeit 10,1 km/h.

Dienstag, 10. September 2024 – Napapiiri (Rovaniemi)

Heute ging es mit dem Rad etwas weiter um Rovaniemi herum. Bei angenehmen Temperaturen um die 20 Grad mit Sonnenschein und leichtem Wind startete ich vom Weihnachtsmann Dorf zu den Schisprungschanzen. Von dort aus fuhr ich eine kurze Trailstrecke durch den Wald. Weiter ging es entlang von einem großen See, zirka 10 Kilometer südlich von der Hauptstadt Lapplands. Was schon auffällt, auch wenn es viel Wald gibt, es gibt aber auch viele Bäume die krank sind bzw. auch ganze Waldstriche, die wegen Schadholz abgeholzt wurden. Zwischen den Birken- und Nadelbäumen sieht man immer wieder kleine Holzblockhütten, die vermutlich als Wochenendhaus dienen. Über die Brücke von einem Staukraftwerk ging es dann zurück Richtung Innenstadt von Rovaniemi. In der City selbst drehte ich einfach wild ein paar extra Runden, ehe ich wieder an den Radweg zurück zum Appartement fuhr. Anschließend besuchten wir noch Santa´s Weihnachtspostamt, wo man Briefe einwerfen kann, die dann erst kurz vor Weihnachten verschickt werden. Es finden sich auch die ganzen Briefe von Kindern aus der ganzen Welt, die Santa Claus ihre Wünsche schicken. In einem Souvienierladen gegenüber kaufte ich mir ein fast weißes Rentierfell. Ich hatte so eines schon in Finnland relativ günstig gesehen, es aber leider nicht mitgenommen. Heute habe ich  gleich zugegriffen. Das bekommt einen schönen Platz entweder bei mir im Zimmer oder vielleicht auch im Büro in der Arbeit. Ein sehr schöner Tag ging mit einem Kaffee auf der Terrasse zu Ende. Mal schauen was der morgige Tag bringt.

Tourdaten: 57 Kilometer (hin- und retour), Bergauf 600 Meter, Bergab 610 Meter, Durchschnittsgeschwindigkeit 16 km/h.

Mittwoch, 11. September 2024 – Napapiiri (Rovaniemi)

Heute was das Wetter mal wieder „norwegisch“, den ganzen Tag über immer wieder mal Regen mit zwischenzeitlichen Sonnenfenstern. Einfach mal ein Tag um klar Schiff zu machen. So haben wir den Bus komplett ausgeräumt, geputzt, alles sortiert und wieder dort hin geräumt, wo es ursprünglich auch sein sollte. Abends gab es noch einen Spaziergang durch das Weihnachtsmanndorf, ein paar Souveniers haben auch den Weg zu uns gefunden.

Donnerstag, 12. September 2024 – Napapiiri (Rovaniemi)

Vormittags war es noch schön, nachmittags wurde es dann kalt, regnerisch und so wie gestern. Mittags gingen wir zuerst ins Weihnachtspostamt, haben dort einige Postkarten geschrieben, die aber erst zu Weihnachten zugestellt werden. Wahnsinn, ich habe heuer schon die Weihnachtspost erledigt, mehr als sieben Karten glaube ich habe ich geschrieben bzw. vom Weihnachtself schreiben lassen 😊, da meine rechte Hand immer noch Probleme macht. Anschließend haben wir Santa Claus persönlich besucht. Ich hatte schon gelesen, dass er auch gut deutsch spricht. Und seine ersten Worte klangen vielversprechend: Rapid Wien, Sturm Graz, Red Bull Salzburg, Schladming, … 😊 wirklich ein Mann von Welt. Aber 40 Euro für ein Foto mit ihm war mir der Spaß dann doch nicht wert. Eine Urkunde mit Datumstempel für sechs Euro reichte auch als Beweis meiner Anwesenheit aus. Aber für (große) Kinder wirklich ein großartiges Abenteuer 😊 solange sich genug Guthaben auf der Kreditkarte befindet 😊. Danach fuhren wir mit Scotty einkaufen und zum Mittagessen gab es dann Spaghetti a la Touhu-Tonttu (schneller Elf) 😊. Den Nachmittag ließen wir gemütlich ausklingen. Leider geht die Reise morgen Freitag schon wieder weiter Richtung Süden. Aber es bleiben sicher viele schöne Erinnerungen an den Weihnachtsmann, dem Weihnachtsmanndorf, den vielen Souvenirläden und dem weiter geschrumpften Kreditkartenlimit.

Freitag, 13. September 2024 – Servus Santa

Nach einer Abschiedstour durch das Santa Dorf fuhren wir 80 Kilometer südöstlich nach Ranua. Dort besuchten wir einen Tierpark. Leider war das Wetter nicht ganz so schön, leichtes Nieseln begleitete uns durch den wirklich schön angelegten Tierpark. Er lässt sich in etwa vergleichen mit dem Wildpark in Grünau. Gesehen haben wir unter anderem: Schneeeulen, Fischotter, Wölfe, ein Braun- und Eisbär, Luchse, Elche, Wildschweine, Büffel, …. usw. Nach dem Besuch gönnten wir uns im Restaurant nebenan ein Buffet mit Schnitzel, Pizza, Salat und Kaffee. Die Nacht verbrachten wir dann ganz im Süden, in Tornio, kurz vor der Grenze zu Schweden, an einem Rastplatz. Als es finster wurde, konnten wir das erste Mal Polarlichter sehen 😊, zwar nur kurz aber immerhin. Das war auf jeden Fall ein sehr schönes Gefühl. Auch gab es Sternenhimmel, wo immer wieder Satelliten vorbeiflogen.

Übernachtung: Platz am Fluss in 94450 Keminmaa, Finnland, Grenze zu Schweden

Samstag, 14. September 2024 – Abstecher nach Schweden

Heute war das Wetter wieder auf Shopping eingestellt. Wir fuhren in einen Prisma Supermarkt, den wir auch schon von Rovaniemi kannten. Dort gab es etwas ganz Besonderes, frisches Sushi, das heute unser Mittagessen wurde. Genossen haben wir es in Tornio in einem kleinen Park mit Blick auf die Grenzregion zu Schweden. Danach fuhren wir über die Grenze und wieder zurück zur „Normalzeit“ nach Schweden, wo wir ein Outletcenter mit einigen Geschäften besuchten. Darunter war „Candy World“ – wie der Name es vermuten lässt, ein Paradies für Kinder und Kalorienhungrige. Auf dem riesigen Parkplatz, wo auch ein Ikea ist, haben wir fast nur finnische Kennzeichen gesehen. Wir sind dann weiter Richtung Norden zu unserem Campinglatz „geflüchtet“. Unterwegs besuchten wir ein Fischmuseum bzw. war es mehr ein Museumsdorf, wo man über den Fluss nach Finnland schauen konnte. Unser Nachtlager schlugen wir auf einem Campingplatz Nahe vom Polarkreis in Overtornea auf.

Übernachtung: Campingplatz Norrsken Lodge, Matarengivagen 56, 95732 Övertornea, Schweden

Sonntag, 15. September 2024 – Schweden – Finnland

Sonne, Sonne, Sonne, was will man mehr! Heute war ein echt traumhaft schönter Tag, perfekt für eine Radltour. Am späteren Vormittag startete ich die Grenztour von Schweden über die Grenzbrücke wieder nach Finnland. Es ist schon igendwie komisch, da fährt man über die Brücke, ist in einem anderen Land, hat eine andere Zeitzone, andere Sprache und eine andere Währung. Auf jeden Fall war es eine sehr große Runde, gut 70 Kilometer hin und retour, ging hinauf bis an den Polarkreis. Zurück über das Ländle, wo ich unterwegs eine ganze Herde Rentiere traf. Denke mal, es waren um die 100 Tiere. Nach der Rückkehr auf dem Campingplatz war Sonne genießen angesagt. Und als es finster war gab es ein ganz besonderes Highlight, die ersten Polarlichter dieser Reise. Zwar nicht so stark sichtbar, aber trotzdem ein wunderbares Erlebnis!

Übernachtung wieder: Campingplatz Norrsken Lodge, Matarengivagen 56, 95732 Övertornea, Schweden

Tourdaten: 71 Kilometer (hin- und retour), Bergauf 500 Meter, Bergab 510 Meter, Durchschnittsgeschwindigkeit 18,5 km/h.